VI. Abschied
Endlich war der Tag der Abreise gekommen, endlich würde er sich von den schmerzenden Schatten seiner Pein erlösen und ein neues Leben in einem fremden Land beginnen können. In den frühen Morgenstunden, die Sonne war noch nicht aufgegangen, hielt eine Droschke in der Seitenstraße der Oper und nahm zwei große Koffer und einen völlig vermummten Mann auf und fuhr ihn in die Rue de Rivoli. Erik wollte Paris nicht verlassen, ohne sich von Nadir zu verabschieden, immerhin hatte er ihm sein Leben zu verdanken. Außerdem wollte er ihn ja noch um einen letzten Gefallen bitten, er sollte Christine den Koffer mit ihren Habseligkeiten bringen.
Noch völlig schlaftrunken tappte Nadir zur Tür, diesem Störenfried würde er erst einmal die Meinung geigen, was er sich erdreistete um eine solche gottlose Stunde an fremder Leute Tür zu läuten. Doch seine Wut währte nicht lange, als er Erik erblickte. Er war etwas überrascht, ihn am hellerlichten Tage zu sehen, er wusste, dass er die Dunkelheit eigentlich bevorzugte und brauchte ein wenig Zeit, um mit seiner Überraschung fertig zu werden.
Sein Diener servierte rasch ein kleines Frühstück, während Nadir Erik beim Hereintragen der beiden Koffer behilflich war. Als die Koffer im Wohnzimmer standen, suchte Erik nach passenden Worten, seinen alten Freund in seine Zukunftspläne einzuweihen.
"Nadir, ich möchte dir etwas mitteilen."
"Ich weiß, Monsieur Bernard, hat es mir schon mitgeteilt.", winkte Nadir ab, was Erik stutzig stimmte, er hatte Jules zwar darum gebeten, Nadir darauf vorzubereiten, Christine ihre Habseligkeiten zu bringen, aber er hatte darauf bestanden ihm persönlich von seinen Zukunftsplänen zu erzählen.
"Ach, hat er das.", meinte Erik säuerlich, "Ich wollte dir eigentlich selber sagen, dass ich nach New York gehe."
"Wohin gehst du?", nun war es Nadir, der seinen Ohren nicht traute, und prompt zu viel Tee in die Tasse goss, so dass er sich die Hand verbrannte. Aber nun begann auch alles Sinn zu machen, denn Erik hätte Christine ihre Sachen ja auch zurückgeben können, wenn sie in knapp zwei Wochen zu ihm gekommen wäre, um ihm die Einladung zu ihrer Hochzeit zu bringen.
Nachdem das kleine Missverständnis aufgeklärt war, erklärte er Nadir genau, was er vor hatte, er erzählte ihm von seinen Plänen in New York wieder als Architekt tätig zu werden, und zwar als richtiger Architekt, ohne Spiegelkammern, die töten konnten. Er wollte wieder Häuser entwerfen, den Stein unter seinen Fingern spüren, so wie sein Professor es ihm beigebracht hatte. Nadir war froh und irgendwie auch glücklich, nun wo er Eriks Pläne für die Zukunft kannte, wusste er, dass es kein Fehler gewesen war, ihm vor Jahren in Persien das Leben zu retten. Doch nun, wo sich die größte Überraschung gelegt hatte, war Platz da, beleidigt zu sein.
"Ich kann es einfach nicht glauben, dass du mich erst jetzt einweihst.", meinte Nadir gekränkt, immerhin waren sie Freunde, und seiner Meinung nach sollten sich Freunde immer alles sagen und nicht erst kurz bevor die Uhr abgelaufen war.
"Verzeih mir, aber ich wollte nicht allzu viel wehmütiges Geplänkel.", sagte Erik, er hasste so viel Sentimentalität, wenn es um seine Abreise ging. "Nadir ich bitte dich, es ist nicht meine erste Reise, also keine Sentimentalitäten, lass uns die letzten Stunden, die ich in Paris bin, mit den guten Erinnerungen teilen. Aber um eines wollte ich dich noch bitten, wie dir Jules Bernard vielleicht schon mitgeteilt hat, möchte ich dich bitten, die persönlichen Sachen von Christine zum Haus des Vicomtes zu bringen und ihr die Sachen zu überreichen."
"Das werde ich tun.", brachte er knapp hervor, er konnte sich denken, dass es Erik nicht leicht viel von Christine Abschied zu nehmen.
"Ich möchte dich bitten, dafür Sorge zu tragen, die Christine die Sachen höchst persönlich erhält, vor allem meinen Abschiedsbrief.", sagte er, während er in seine Innentasche nach dem Brief griff. "Ich kann mir gut vorstellen, dass der Vicomte den Brief am liebsten dem Feuer überlassen würde, aber sie muss ihn lesen.", seine Stimme war so eindringlich, dass Nadir nun die Gewissheit über die wahre Tiefe seiner Gefühle hatte. Es tat Nadir in seiner Seele weh, zu wissen, dass Erik so mit dem ganzen Sein seines Lebens liebte, und doch nicht erhört wurde.
"Ich verspreche dir, dass ich erst gehen werde, wenn Mademoiselle Daaé den Brief gelesen hat und keine Sekunde ehr.", versprach er und reichte Erik endlich die Teetasse.
Nadir und Erik saßen im kleinen Wohnzimmer tranken Tee und schwelgten, den Rest des Tages, in alten Erinnerungen an ihre gemeinsame Zeit in Persien. Es war später Nachmittag, als holpernde Räder auf Pflastersteine zwei große Droschken ankündigten, die direkt vor dem Haus hielten, in dem Nadir lebte.
"Sie sind da.", meinte Nadir, nun doch mit wehmütigen Unterton.
"Nadir, jetzt werden Sie bitte nicht sentimental.", sagte Erik streng. "Ich werde dann jetzt gehen, vielleicht führt uns das Schicksal noch einmal zusammen, wenn nicht, wünsche ich Ihnen viel Glück in Ihrem Leben.", meinte er, konnte aber auch nicht den melancholischen Ton in seiner Stimme unterdrücken, was Nadir innerlich dann doch etwas belustigte.
Erik reichte Nadir die Hand und wenig später bestieg er die Droschke, in der Jules mit seinen ältesten Kindern saß und die lange Reise nach Cherbourg, wo ihr Schiff auslaufen würde, begann. Stumm verabschiedete er sich von Paris, ein letztes Mal erblickte er die Oper, an der er mitgewirkt hatte und der er seinen ganz persönlichen Stempel aufgedrückt hatte, auch wenn dies nur wenige wussten. Nie wieder würde er die vielen Gänge dieses Hauses durchstreifen, Loge 5 würde von nun an leer bleiben und die Operndirektion bräuchte nie wieder ein Gehalt an das Phantom der Oper zahlen müssen oder seine Launen ertragen, ohne etwas gegen seine Scherze unternehmen zu können.
"Wir werden etwa eine Woche Aufenthalt haben in Cherbourg, ich hoffe, dass ist in Ordnung.", begann Jules eine Unterhaltung um die bedrückende Stille zu durchbrechen.
"Ja natürlich. Wir haben Zeit.", sagte Erik gedankenverloren, mittlerweile war es ihm egal, wer ihn sehen könnte und kraulte Ayesha hinter den Ohren und dachte an Christine. In den Morgenstunden, bevor er sein Haus am See für immer verlassen hatte, hatte er ihr noch einen paar Zeilen geschrieben. Dank Nadir, konnte Erik sich sicher sein, dass Christine den Brief auch bekommen und lesen würde.
Es dunkelte bereits, als Nadir vor dem Haus des Vicomtes ankam und zusammen mit seinem Diener die beiden Koffer, vor die Tür schleppte. Mit einem großzügigen Trinkgeld verabschiedete er den Kutscher und läutete an der Tür. Zu seiner großen Überraschung öffnete Raoul persönlich die Tür.
"Guten Abend, Monsieur le Vicomte.", begrüßte Nadir sein Gegenüber etwas verwundert.
"Guten Abend, Nadir. Bitte kommen Sie doch herein. Ich habe meinen Diener in die Stadt geschickt, um einige Besorgungen für mich zu erledigen, da ich im Haus bleiben wollte.", rechtfertigte der Hausherr die Tatsache, dass er die Aufgabe seines Dieners übernommen hatte.
"Ich habe hier zwei große schwere Koffer.", meinte Nadir entschuldigend. Raoul bot sich an, ihm beim Tragen zu helfen und wenig später standen die Koffer im Kaminzimmer.
"Ein Wort zur Erklärung Monsieur, diese Koffer enthalten alle persönlichen Gegenstände von Mademoiselle Daaé, die sich bis vor kurzem noch im Gewahrsam von Erik befunden haben. Er bat mich, Mademoiselle diese Sachen zu überbringen, zusammen mit einem Schreiben, das ich nur ihr persönlich überreichen darf.", sagte er höflich, doch bestimmt und ließ keinen Zweifel daran, dass er Eriks Wunsch auch erfüllen würde, egal welche Einwende der Vicomte vorbringen würde. Raoul betrachtete ihn argwöhnisch und überlegte, ob er die Koffer nicht lieber sofort zu seinem Absender zurückschicken sollte.
"Erik, hat das Land verlassen und wollte die Habseligkeiten von Mademoiselle, wieder in ihrem Besitz wissen.", fügte Nadir hinzu, so als hatte er die Gedanken Raouls erahnen können.
"Er ist nicht mehr in Frankreich?", Raoul konnte nicht glauben, was er da hörte.
"Nicht ganz, er ist heute Nachmittag aufgebrochen und wird nach Amerika gehen."
"Amerika. Nun, wenigstens ist er dann weit genug weg.", meinte Raoul und läutete nach Minette, die wenig später in Begleitung von Christine zurückkam.
"Mademoiselle Daaé, es freut mich Euch wohl auf zu wissen.", begrüßte Nadir die junge Frau höflich, wobei er sie eingehend musterte, sie wirkte blass und müde.
"Monsieur, Guten Tag.", begrüßte sie den Perser, ehe sie sich an Raoul wandte, "Minette sagte mir, du wolltest mich sprechen."
"Ja. Liebling. Nadir hat etwas für dich, dass er dir persönlich überreichen soll.", meinte Raoul und setzte sich an den Kamin, um die folgende Szene gut beobachten zu können.
Nadir trat beiseite, so dass die beiden Koffer für Christine gut zu sehen waren und holte aus seiner Manteltasche einen Kuvert mit roter krakeliger Handschrift. Christine starrte wie in Trance auf das Kuvert, es war nicht zu übersehen, dass sie die Schrift wiedererkannte.
"Der ist von Erik.", brachte sie schwer atmend hervor. Raoul besorgt um ihre plötzliche Kurzatmigkeit eilte zu ihr hinüber und wollte sie stützen, doch dies war nicht mehr nötig, denn sie saß mittlerweile auf einem der Koffer und versuchte hastig den Brief zu öffnen. Es kam Raoul fast so vor, als hätte sie sehnsüchtig auf eine Nachricht von ihm gewartet, zumindest schien ihr das Öffnen nicht schnell genug zu gehen. Achtlos ließ sie das Kuvert zu Boden fallen und faltete sorgfältig den Brief Eriks auseinander.
Meine liebe Christine,
wenn Du diese Zeilen liest, bin ich bereits auf dem Weg in ein weit entferntes Land. Wir werden uns nicht wieder sehen und vielleicht ist es besser so, der Schmerz des Abschiedes wäre dann nur noch unerträglicher - zumindest für mich.
Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als dass du mit dem Vicomte de Chagny glücklich wirst. Führe das Leben, das du verdient hast, an der Seite deiner Jugendliebe, doch vergiss nicht ganz Deinen Engel der Musik. Deine Stimme ist ein Geschenk Gottes und ich bin glücklich, sie gehört zu haben, so war mein Leben doch nicht ganz ohne Sinn. Höre nie auf zu singen, denn die Musik ist ein Teil von dir, wie die Erinnerungen an dich nun ein Teil von mir geworden sind. Nie werde ich die glücklichen Stunden vergessen, die du mit mir teiltest, wenn du mit mir gesungen hast und ich hoffe, sie waren nicht Deine dunkelsten. Wäre dem so, so würde ich mir dies nie verzeihen, denn dir ein Leid zugefügt zu haben, wäre der schrecklichste Gedanke. Ich weiß, ich habe mich nicht immer wie ein Kavalier verhalten, aber ich hoffe, du kannst mir dies irgendwann einmal verzeihen.
Ich habe Nadir gebeten, dir deine persönlichen Sachen zu überbringen, die sich noch in meiner Wohnung befunden haben, ich habe alles sorgfältig eingepackt und es fehlt nichts, bis auf den Seidenschal, den du so gerne getragen hast. Ich bitte dich mir abermals zu verzeihen, dass ich diesen Schal behielt, gönne mir dieses Stück, als Erinnerung an glückliche Stunden.
Sobald du die Koffer öffnest und alles ausgepackt hast, wirst du einige Kästchen finden, die nicht dir gehörten. Ich habe mir erlaubt, dir ein Hochzeitsgeschenk einzupacken und hoffe, du wirst es annehmen, es sind Schmuckstücke, die einst meiner Mutter gehörten, nun sollen sie dein sein.
Ich werde versuchen ein neues Leben zu beginnen, so wie du ein neues Leben anfängst. Ich wünsche dir nur glückliche Stunden. Ich vermisse und liebe dich aus dem tiefsten Inneren meines Herzens, meines Seins. Bitte vergib mir diese letzen Worte, aber ich musste dir dies gestehen, damit ich mich von der Vergangenheit lösen kann, und nun, da sich unsere Wege für immer trennen, kann ich sie niederschreiben, denn sie werden nichts ändern, du bist in Europa, und ich werde in der Neuen Welt ein neues Leben versuchen.
In sehnsüchtiger Liebe
Erik
Christine hatte zu weinen begonnen, er liebte sie wirklich, nur aus dem Grund hatte er so reagiert, es war nicht Hass auf andere, es war Eifersucht gewesen und die Angst sie zu verlieren, dass wusste sie nun. Raoul waren ihre Tränen nicht entgangen und er war wütend darüber, dass dieser Typ selbst jetzt, wo er fort war, ihr noch weh tun konnte. Er wollte ihr den Brief aus den Händen nehmen, ihn verbrennen, und so ihren Schmerz lindern, doch noch ehe er danach greifen konnte, hatte sie das Kuvert hastig aufgehoben, ihn eilig in ihr Korsett gesteckt und war aus dem Zimmer gerannt.
Raoul verstand nun gar nichts mehr, außer, dass sie nun doch früher als geplant, nach England fahren konnten. Sie bräuchte nicht mehr zu ihm, also konnten sie die Passage in einer Woche nehmen. Er war froh, diese Stadt mit all ihren düsteren Erinnerungen endlich hinter sich lassen zu können und war sich sicher, dass auch Christine wieder normal werden würde, sobald sie in eine andere Umgebung kommen würde.
Weinend lief Christine in ihr Zimmer, verschloss die Tür und vergrub ihr Gesicht in dem Brautkleid, dass Erik ihr gekauft hatte. Minette hatte es mühevoll gereinigt und zum Glück den Blutfleck herausbekommen, nun hing es seit zwei Tagen in ihrem Schrank, sehr zum Missfallen von Raoul, der es am Liebsten weggeworfen hätte, doch in letzter Minute hatte sie ihn doch noch überreden können, das Kleid behalten zu dürfen.
"Er hat mich nicht noch einmal sehen wollen.", schluchzte sie verzweifelt, "Ich muss ihm sehr wehgetan haben, wenn er mich nicht noch einmal sehen wollte." Die Tränen rannen beinah in Sturzbächen über ihr Gesicht, nun war alles zu spät, nun gab es wirklich kein zurück mehr, sie musste mit Raoul gehen, oder alleine zurückbleiben. Doch dies würde Raoul nicht zulassen und sie höchstwahrscheinlich nicht überleben. Ayesha tapste auf sie zu und kuschelte sich an sie. Christine wischte hastig ihre Tränen fort, als es an der Tür klopfte.
Raoul stand davor. "Ist alles in Ordnung, Liebling?", fragte er besorgt nach.
"Ja, ja, es ist nichts, es ist irgendwie komisch, nun wo ich wirklich frei bin, ist mir zum Heulen zumute.", log sie wieder mal, wie so oft in den vergangenen Tagen, denn sie konnte ihm unmöglich die Wahrheit sagen, obwohl ein Teil in ihrem Inneren es am liebsten rausgeschrieen hätte.
"Da er ja nun weg ist, dachte ich, wir könnten vielleicht früher als geplant nach England gehen. Was meinst du?", schlug er vor.
"Eine gute Idee.", meinte sie und ging zu ihrer Kommode hinüber. "Wann werden wir abreisen?"
"In einer Woche geht eine Passage nach England, ich dachte, aber, dass wir vielleicht schon früher nach Cherbourg fahren könnten.", meinte er, am liebsten wäre er sofort abgefahren, aber es musste ja noch gepackt werden. "Ich denke, wir werden in zwei Tagen abreisen, dann können wir uns noch ein, zwei Tage in Cherbourg erholen, bevor wir an Bord gehen. Wir könnten dann am Strand spazieren gehen, wie einst als Kinder, erinnerst du dich noch daran?."
Christine lächelte, als sie an ihre gemeinsame Kindheit dachte, vor allem daran, wie er ins Wasser gesprungen war, um ihren Seidenschal zu retten. Ihr geliebter Seidenschal, ein Geschenk ihres Vaters, wie gerne würde sie ihn wieder um ihren Schultern spüren, doch nie wieder, würde sie ihn fühlen, denn er war bei Erik. Der eine hatte ihn gerettet, damit sie ihn wieder bekam, und der andere hatte ihn als Erinnerung behalten. Sie seufzte und begann zu überlegen, was sie auf der Reise mitnehmen wollte.
"Du musst nicht alles mitnehmen, trenne dich ruhig von einigen alten abgetragenen Sachen, Liebling. Ich werde dir in London neue Kleider besorgen.", sagte Raoul und ließ sie wieder allein.
"Raoul, kannst du mir die beiden Koffer hochbringen lassen?", fragte sie und Raoul ahnte, dass sie ein Nein nicht dulden würde, also erfüllte er ihr den Wunsch.
Zwei Tage später waren sie auf dem Weg nach Cherbourg, nicht ahnend, dass Erik ebenfalls noch dort war. Raoul war in Gedanken schon längst in London und bemerkte nicht, wie schwer Christine doch der Abschied von Paris gefallen war. Als Kind hatte sie immer davon geträumt in Paris zu leben, und nun ging sie fort aus der Stadt ihrer Träume, um in England von vorne zu beginnen.
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