Ein schöner Tag im April
und ich fuhr zu einer Freundin nach Berlin, mit der ich dann -
in viktorianischer Kleidung - zu den Heilstätten von Beelitz,
eine knappe halbe Stunde westlich von Berlin, gefahren bin.
Ich hatte ja anfangs bedenken, weil das ja alles Ruinen sind,
das etwas passieren könnte oder das wir dabei erwischt werden
würden, wie wir baufällige Häuser betraten, aber als ich
merkte, dass das dort alle taten, war mir das auch egal. Das
mulmige Gefühl blieb zwar aber aus anderen Gründen.
Beelitz war früher ein Sanatorium und vor einigen Jahren hat
man in einigen Häusern einige Szenen für "Der Pianist" (von
Roman Polanski) gedreht.
Die ganze Anlage liegt schön im Grünen, wirklich wundervoll
für einen viktorianischen Spaziergang, die Gebäude, allesamt
in einem sehr leidlichen Zustand, boten dafür ehr
viktorianisches Gruselgefühl, vor allem, wenn man das Gefühl
nicht loswurde, beobachtet zu werden oder man glaubte, es
würde jemand hinter einem kommen, obwohl da absolut niemand
war. Sogar Stimmen glaubte ich zu hören und das, wo weit und
breit niemand zu sehen war.
In einigen Häusern waren wir auch drin und zum Schutz unserer
Kleider, haben wir die Röcke, zumindest ich, fast unanständig,
hoch gerafft. Ideales Beispiel für die Fußfreie Mode, dachte
ich mir. Aber egal, mein Kleid war es mir wert, damit es nicht
im Kalkdreck liegen musste. Es war jedenfalls ein
interessanter, ein wenig gruseliger und schöner Ausflug und
die Bilder folgen nun auch.
Eine recht heitere Witwe *gg*. Und nein, trotz der 25°C war
mir mit den langen schwarzen Sachen und den schwarzen
Handschuhen nicht mehr warm als in kurzen.
Persephone und die schwarze Witwe - allerdings unter dem
Schleier ist mir dann doch irgendwann sehr warm geworden
(Polyester-Chiffon)
Meine Wenigkeit bei einem Spaziergang im Schatten von
Beelitz.
Da haben wir uns mal von hinten. Die Schleppe ist gar nicht
so dolle schmutzig geworden, wie man vielleicht glauben
will.
Einmal fußfreie Mode aus dem Jahre
1878 entlehnt *wohlwissend, das es damals keine fußfreie
Mode gab* Und der Gesichtsaussdruck schaut etwas ängstlich
aus, weil wir irgendwas gehört hatten oder was anderes
unheimliches gespürt hatten, oder geglaubt haben zu hören.