Eine
weitere Schürze hat sich in meine Küche verirrt. Dieses
mal ist es eine Schürze der Jahrhundertwende, damals
galt die Schürze als Zierde für jede Hausfrau, es gab,
bis weit in die 1950er Jahre Schürze für die
verschiedensten Hausarbeiten. Aus dunklen robusten
Stoffen für schwere schmutzige Arbeit wie Kaminöfen
reinigen oder den Boden schrubben, bis zu weniger derben
Schürzen fürs Kochen und Backen, feinere Schürzen zum
Servieren und aufwendige Schürzen die wirklich reine
Zierde waren und eher bei Handarbeiten getragen wurden.
Das
Model hier, ist nach einem Original von 1900 abgenommen.
Das Schnittmuster habe ich bei Nehelenia Patterns
gekauft, ich habe den Schnitt aber auch schon bei etsy
von anderen Reproduzenten historischer Schnitte gesehen
gehabt. Das Modell hat Flügelärmel und ist mit viel
Spitze und Stickerei besetzt ist.
Die Stickerei habe ich selber hergestellt nach Vorlagen
der Zeit, die Vorlagen gehörten jedoch nicht zum
Schnitt, aber ich wusste mir anderweitig zu helfen. Die
Spitze, Englische Spitze aus Baumwolle, hierzulande auch
als Festonspitze bekannt, jenseits der Grenzen eher als
broderie anglaise zu finden, ist reichlich auf dem
Oberteil verteilt. Wegen der vielen Spitze wohl
eigentlich eher eine Schürze für saubere Hausarbeiten,
aber ich habe sie schon in der Küche eingeweiht.
Das
Schnittmuster musste natürlich noch angepasst werden,
da der Schnitt nur in der orignalen Größe von 1900
vorlag.
Der Rockteil der Schürze ist fertig, da ich zu dem
Zeitpunkt kein anderes Kleid für meine Marie hatte,
muss die Jahrhundertwende-Schürze mit dem Empirekleid
kombiniert werden.
Die
fertige Schürze, ich denke irgendwann werde ich noch
eine Stickerei für das Taillenband anfertigen.
Und einmal die komplette Schürze.
Da ist
sie endlich in Aktion, wieder trifft Jahrhundertwende
auf Empire, denn ich habe ein Kochbuch vom
kaiserlichen Hofe Frankreichs.
Die Schürze im Ganzen, zusammen mit meinem Rock von
1898.