Laut
Beschreibung war angedacht, den Elephanten aus grauem
Futterbarchent zu fertigen und mit Werg (Abfall von
Bastfasern wie Leinen, Hand oder Jute) zu stopfen.
Außerdem sollte farbiges Tuch für die Schabracke
(Decke mit Sattel) verwendet werden und knöcherne
Stricknadeln für die Zähne und schwarze
Porzellanknöpfe für die Augen. Nun da ich den
Elephanten nicht historisch korrekt nachnähen möchte,
zur Sicherheit werde ich keine Stricknadeln verwenden
und auch auf Porzellanknöpfe werde ich verzichten,
sofern ich nicht passende niedliche aus anderem
Material finde. Statt Werg werde ich
Kleinkindgeeignete Stopfwolle verwenden und statt
Barchent werde ich Plüsch verwenden, vor allem da
Barchent äußerst schwer zu finden ist.
Doch der erste Schritt besteht darin, den Schnitt von
einer Größe von 5,5 x 2,5 cm auf eine handhabbare
Größe zu bekommen. Ich hatte zunächst daran gedacht,
ihn einfach vergrößert zu zeichnen, aber irgendwie ist
mir das nicht so gut gelungen, also habe ich die Schnittübersicht
abfotografiert und vergrößert ausgedruckt, der erste
Versuch wäre zu groß geworden und der zweite Anlauf
brachte eine gute Größe hervor. Unter dem Link
"Schnittübersicht" könnt ihr euch den Schnitt auch
ausdrucken und ebenfalls nähen. Die Anleitung folgt
hier Schritt für Schritt, wenn ich den Elephanten
angefangen habe, sobald der Stoff da ist: (Ich gebe
Sie in der original Schreibweise wieder, also nicht
wundern, lediglich Verweise in Klammern sind meine
modernen Hinzufügungen)
Material: 67 Cent. grauer Futterbarchent, etwa 1 Kilo
Werg, 1 Stückchen farbiges Tuch oder Kaschmir (für die
Schabracke); ferner zwei je 10 Cent. lange, weiße
hölzerne Stricknadeln, zwei schwarze Porzellanknöpfe,
farbige Seide.
Ein hübsches, von den "Kleinen" gewiß mit Jubel
begrüßtes Spielzeug, daß von den Tanten und Müttern
für Ihre Lieblinge unschwer anzufertigen ist, bringen
wir mit dem Elephanten, (Abb. ganz oben). Aus grauem
Futterbarchent mit fester Wergfüllung hergestellt,
steht der Elephant so sicher, daß er auch als Fußbank
verwendet werden könnte. Den verschiedenen
Schnittheilen gilt die Schnitt-Übersicht, (Abb. unten
und obiger Link). Mit Berücksichtigung der
darauf
angegebenen, punktierten Hilfslinien und Maßangaben
dürfte die Anfertigung derselben keine große Mühe
verursachen. Beim Zuschneiden der einzelenen Theile -
es sind zwei von I, und einer von II, letzterer in
doppelter Lage - siehe die Bruchlinie, je vier von III
und IV erforderlich - hat man zu beachten, daß der
Strich des Barchents , dessen haarige Seite als
Außenseite des Elephanten zu nehmen ist, überall nach
unten gehe. Je
durch feste auf der glatten Seite des Barchents
auszuführende Nähte fügt man zunächst die beiden, nach
I geschnittenen Theile von a bis b über die gerundete
Außenseite und um den Rüsseltheil zusammen, diesen
schließt sich, wie auf Abb. 106 ersichtlich, der mit
dem Schlitz versehene Theil II den gleichlautenden
Zeichen entsprechend an.
Hat man alsdann die Beine unten durch die Sohlentheile
(IV) geschlossen, wird die soweit fertige
Elephanten=Hülle durch den offen gebliebenen Schlitz
(längs der Bruchlinie) umgekehrt.
Hierauf
schiebt man an der auf Abb. 105 ersichtlichen Stelle
durch kleine vorgebohrte Lächer die Fangzähne (Anm.:
auf die Stoßszähne werde ich verzichten, da der
Elephant für ein nicht ganz einjähriges Kind ist)
ein und verbindet diese innerhalb der Hülle durch
einen 4 Cent. langen starken Faden. Dann erst wird die
Füllung mit Werg vorgenommen (Anm.: Ich habe
moderne Plüschfüllung verwendet, denn das Tier soll
waschbar sein), und zwar hat man zunächst den
Rüssel und dann die Beine recht fest zu stopfen, bevor
der Leib gefüllt wird; eine überwendliche Naht
schließt den Schlitz.
(Anm.:
Irgendwie ist die Form nicht so wie erhofft, er
sieht etwas unförmig aus, aber er ist ja noch nicht
einmal ansatzweise fertig)
Da ich mit dem Ergebnis nicht wirklich glücklich
war, zu kurze Beine, keinen richtigen Hals, die
Fußsohlen waren beulig, habe ich die Hülle noch
einmal gewendet und die Nahtzugabe weggeschnitten
und dann mit schnmaler Naht per Knopflochstich
erneut zusammengenäht. Und das Ergebnis sieht schon
besser aus und fand bei meiner Mama und meiner
Schwägerin Zustimmung. Der Unterschied ist auf jeden
Fall sichtbar.
Zwei schwarze runde Knöpfe ergeben die Augen,
welche eine Tintenlinie unterhalb vervollständigt. Für
den Ansatz der nach Fig. III in doppelter Stofflage,
deren Verbindung eine verkürzte Naht übernimmt,
herzustellenden Ohren gilt die feine glatte Linie an
Fig. I. Den nach Anleitung der Abb. 105 anzufügende
Schwanz bildet ein 14 Cent. langer, 3 Cent. breiter,
zusammengenähter und umgekehrter Stoffstreifen.
Anstelle von Knöpfen habe ich die
Augen mit sechs-strängigem Sticktwist gestickt.
Kmöpfe waren wir dann doch etwas zu riskant, nicht,
dass die kleine Maus die Augen irgendwann abrupft.
Anschließend habe ich wieder, entsprechend der
Anlage die Ohren genäht und angebracht. Den Schwanz
habe ich allerdings nicht aus Stoff, sondern aus
einer gedrehten Baumwollkordel gefertigt.
Und
weiter geht es mit der Schabracke und dem Gurt
dafür.
Eine nach Fig. V
eingerichtete Schabracke aus rothem Kaschmir mit
Gazefutter und einer rings 2 Cent. kleineren, von
Spitzenstichen verzierten Tuchauflage wird durch
einen 4 Cent. breiten, 32 Cent. langen Gurt befestigt.
Ich habe die Schabracke aus gelbem Plüsch und
rotem Popeline angefertigt. Mein Elefant ist
nun fertig und wartet darauf, dass das Christkind
den Kleinen an meine Nichte weiterreichen kann.