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Aus dem Kochtopf
Hüftpolster
Die
gewünschte des Kleiderrockes war glockförmig, es war
also erwünscht, dass der weite Kleiderrock und die
unzählichen Unterröcke schöner fielen, trugen Frauen
durchaus auch Polster. Generell kann man feststellen,
dass Frauen durch die Zeiten stets auspolsterten, um
eine bestimmte Optik zu erzielen. Was heute der push-up
BH ist, waren früher Hüft- und
Brustpolster. Auf Pinterest habe ich nebenstehendes
Modell für die 1840er gefunden, gerne hätte ich beim
American Textile Histroy Museum in Lowell weiter
recherchiert, doch leider wurde das Museum vor einigen
Jahren dauerhaft geschlossen.
Diese Polster wurden über dem Korsett getragen, darunter
macht schließlich wenig Sinn. Da aber Röcke aus mehreren
Metern Stoff und vor allem auch in mehreren Lagen,
schnell mal die Form verlieren können. Somal die
Federstahlreifen noch nicht erfunden waren, in der
Vergangenheit wurden Paniere durchaus mit Peddigrohr
oder Fischbein versteift. Doch schon in den 1830ern
waren ehr gequiltete oder Schnurversteifte Unterröcke
populär geworden, aber auch die verlieren schnell ihre
Form unter dem Gewicht der Stoffmassen. Was also tun?
Polstern was das Zeug hält damit die
glocken-/kuppelartige Optik des Rockes erhalten blieb.
Kurzerhand habe ich, da man ja mit der Unterwäsche stets
beginnen sollte, mit einem eben solchen Hüftpolster
begonnen. Hierfür war kein Schnitt nötig, ich habe mir
einfach ein Stück Leinen hergenommen und habe daraus
zwei mehr oder weniger halbkreisförmige Teile
zugschnitten und rechts auf rechts zusammengenäht.
Anschließend habe ich die Nahtzugabe gekappt, alles
gewendet und gebügelt. Anschließend habe ich mir auf
einem Stück Stickvlies das Zackenmuster aufgezeichnet,
es hätte vielleicht weniger Zacken haben können und
diese auch länger sein können, aber das ist nicht so
wild, finde ich.
Nach der Vorzeichnung wurde dann
gesteppt, Linie für Linie und dann wurde das Stickvlies
wieder entfernt, da es selbstklebend war, fühlte sich
der Stoff darunter noch klebrig an, ich hoffe, dass sich
dies mit der Zeit gibt.
So sieht das halbwegs fertige Resultat
aus. Das Band zum umbinden fehlt noch, dadurch ist das
Polster an einigen Punkten an die Puppe gepinnt und
dadurch wirkt es nun etwas holprig. Sollte es mit Band
auch noch so sein, dann werde ich wohl die Menge der
Füllung reduzieren müssen. Vielleicht werde ich das mit
der Füllmenge aber so oder so etwas reduzieren, das
werde ich aber erst entscheiden, wenn ich das Bindeband
angebracht habe. Als nächstes werde ich wohl den
Schnurversteiften Unterrock angehen, denn dafür habe ich
alle Materialien da.
Schließlich kam das Nahtband noch an das
Polster und schon sieht die obere Kante sehr viel
ebenmäßiger aus, den Rest werden die Unterröcke
erledigen. Damit kann ich dieses Kleidungsstück als
beendet erklären.
Nun wo das Korsett und die Leibwäsche fertig ist, habe
ich noch einmal ein paar Bilder vom Hüftpolster mit
Wäsche gemacht.