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Kleid, 1952
Da ich etwas mehr Vintagemode in
meinen Kleiderschrank integrieren möchte, werde ich das
folgende Schnittmuster von Butterick (Reproduktion von
1952) nähen:
Ich werde Version A
nähen und zwar in den Farben schwarz und rot, wie
man auf der rechten Abbildung gut sehen kann. Der
Schnitt sieht kein Futter vor, da ich gefüttertete
Kleidung immer besser finde, werde ich das Kleid
komplett füttern. Auch werde ich Stoff und Futter
als eine Lage verarbeiten und die Nahtkanten mit
schmalem Schrägband einfassen, ich finde das hat
immer etwas exklusiveres, als die übliche
Verarbeitung bei Futter und einfacher abänderbar ist
es so auch.
Als Stoff habe ich mich für weinroten
Baumwollpopeline entschieden, die kleinen Details
werde ich aus schwarzem Popeline fertigen, das
Futter ist aus Acetat, ist zwar eine Kunstfaser auf
eine auf pflanzlicher Basis. Die Knöpfe werde ich
auch in schwarz machen, aber aus Stoff beziehen, ich
finde das immer sehr schön, es ist auch immer schwer
richtig schöne passende Knöpfe zu finden, die nicht
aus Plaste sind. Ich überlege aber noch, ob die
schwarzen Teile am Kragen und den Manschetten mit
einer Paspel zu versehen oder schlicht zu lassen.
Das werde ich wohl davon abhängig machen, ob ich
genügend schmale Kordel habe. Wir sind schließlich
immer noch in einer Pandemielage und die Geschäfte
sind noch immer geschlossen. Was ich auch vor Habe,
ich will in derein Zwischenfutter aus Organza
einarbeiten, damit das
Da ich mit Butterick semi-gute Erfahrungen habe,
habe ich vorsorglich ein Probestück genäht. Das Oberteil sieht schon ganz gut
aus, der Ärmel gefällt mir richtig gut, ich war
anfangs etwas skeptisch wegen der Manschetten, aber
es schaut gut aus. Auch der Kragenaufschlag hatte
mir anfangs Kopfzerbrechen bereitet, aber am Ende
stellte sich heraus, dass das ganz einfach zu
arbeiten ist. Einzig die Nahtversäuberung und der
Beleg für den Kragen könnten am finalen Kleid
nochmal interssant werden in der Umsetzung, da das
Probestück natürlich ungefüttert ist.
Übrigens war mein 1950er Probestück zuvor mein
1920er Probestück und es hat, bis auf einen Arm,
gereicht, hätte ich die anderen beiden 1920er
Probestücke aufgehoben, hätte ich es komplett machen
können.
Das Probestück hat sogar schon die
gesäumte Länge und reicht mir ein gutes Stück übers
Knie, mal schauen ob ich die Länge final beibehalte
oder ob ich noch etwas mehr kürzen werde. Aber ich
bin sehr zufrieden wie gut die Abnäher des Oberteils
mit den Nähten des Rockes passen, da sind nur an
einer Naht ein Unterschied von 1 mm aber das krieg
ich am Ende auch ausgeglichen.
Mein nächster "Angstpunkt" war der Reißverschluss,
aber auch der ging erstaunlich leicht einzusetzen
und das "fertige" Probestück passt sehr gut, okay
die hohe Taillennaht sitzt zu hoch, aber mit dem
passenden BH (ein Hoch auf 1950er Lingerie) sitzt
die Naht nur nen cm zu hoch, aber anderseits habe
ich im Moment auch noch Abnahme vor mir, ja ich weiß
darauf sollte man nicht spekulieren, mach ich aber,
dann wird die Oberweite eh kleiner und dann rutscht
es wieder nen Stückchen runter. Genauso verhält sich
auch mit dem Ärmel, der im Ärmelsaum gut passt, aber
weiter oben etwas eng ist, aber am Arm nehme ich
immer recht schnell etwas an Umfang ab. Und genau
weil ich am Abnehmen bin, will ich auch das Kleid in
punkto Futter so arbeiten, wie ich auch meine
Kleidung im 19. Jahrhundert arbeite, als eine Lage,
dann muss ich nämlich nur an eine Naht ran und nicht
an zwei. Eindeutig weniger arbeitsintensiv, sobald
das Kleid angepasst werden muss. Unsere
Ur-Ur-Großmütter waren in der Hinsicht wirklich
nicht dumm.
Es gab natürlich auch
im 19. Jahrhundert, zumindest gegen Ende, schon die
Option das Futter separat zu arbeiten, was man bei
Mänteln und Jacken nutzte, also bei allen
Kleidungsstücken, die abgelegt wurden.
Nach dem Probestück wollte ich eigentlich, wegen der
anstehenden Klausuren, eine Pause einlegen, aber da die
ja nun schon wieder vertagt wurden, fange ich jetzt zur
Entspannung an, eine Stunde vorm Schlafengehen gehört
Stoff und Nähnadel.
Und hier noch einmal bei Tageslicht. Ich
finde, es sieht gut aus und den Kragen kann man, wenn
gewünscht höher schließen mit einer Brosche oder
Ansteckschleife. Alles schon probiert, aber so tief ist
der Ausschnitt ja eh nicht.
Seit dem letzten Stich am Probestück sind auch schon
wieder zwei Wochen vergangen und mein 50s BH von What
Kathy did kam an und ich habe ihn gleich mal
ausprobiert, so krass ist die Optik nicht, der
Triumph-BH ist da eine viel krassere Version eines
Spitztüten-BHs (bullet bra).
Ich habe auch gleich den Stoff zugeschnitten und die
Manschetten, die Kragenbesätze mit Vlieseline verstärkt,
noch bin ich da skeptisch, ob ich das so lasse, oder ob
ich die Teile nochmals zuschneide und dann mit Organza
unterlege. So wie ich mich kenne, wird auch genau das
passieren, weil mir das nun doch sehr steif ist.
Da liegen sie, all die Schnittteile aus
denen am Ende mein neues Ganzjahreskleid wird. Bei der
Gelegenheit habe ich mir nochmal die Schnittteile mit
Vlieseline angeschaut und, obwohl ich mich strikt an die
Anleitung gehalten hatte, löste sich die Bügelvlieseline
schon wieder.
Fazit, die Vlieseline wird wieder abgemacht, ging ja
auch super leicht. Und ja ich oute mich jetzt gerade als
Student für die Finanzverwaltung, im Hintergrund meine
fortdauernde Klausurvorbereitung im Homeoffice :-D .
Heute Abend, nach meinen Vorlesungen und der heutigen
Lernsession, schneide ich dann das Organza für die
Besätze und das Oberteil zu.
Nachdem nun alles zugeschnitten ist, die
Knöpfe bezogen sind, kann es nun endlich losgehen mit
meinem neuen Kleid. Mit dem Schrägband werde ich die
Nahtzugaben einfassen und so versäubern.
Nach einem Nachmittag war das Oberteil
weitesgehend fertig, bis auf die Belege waren alle Teile
zusammengenäht. Das Rot kommt leider auf dem Foto nicht
so schön zur Geltung, in Wirklichkeit sieht es viel
besser aus....
.... und noch der Seite. Als nächstes
sind die Belege für den Kragen und das Revers. Alles
ist, wie geplant mit Organza unterlegt und abgefüttert.
Auch wenn das Schnittmuster nicht nach einem Futter
verlangte.
Am nächsten Nachmittag waren die Belege
fertig genäht und eingenäht, sowie gebügelt. Das
Oberteil werde ich noch einige Male überbügeln, damit
mit jedem Mal die Nähte flacher werde. Vor allem am
Revers muss noch einige Bügelarbeit getan werden.
Und auch von diesem Tag wieder die
Ansicht von der Seite, am Kragen muss ich wirklich noch
besser und mehr bügeln.
Bei "The Marveleous Mrs. Maisel" sah ich
ein Kleid mit einer Schleife am Ausschnitt. Nun, eine
fertige dekorative Ansteckschleife habe ich zufällig
noch in meinem Schrank gehabt und gleich mal
ausprobiert. Als nächstes geht es mit den Ärmeln weiter.
Nachdem das Oberteil fertig ist, ich muss
nur noch am Futter etwas versäubern, habe ich auch den
ersten Ärmel eingesetzt. Auch der Ärmel ist mit
Organza-Zwischenfutter versehen, der Ärmelaufschlag
sowieso. Bei Tageslicht sieht man den Ärmel besser.
Auch, dass ich den Kragen nochmals noch besser bügeln
muss,
das werde ich auch tun, sobald das Futter
fertig versäubert ist. Der zweite Ärmel fehlt noch und
dann geht es endlich an den Rock.
Nachdem ich über eine Woche bei meinen Eltern gewesen
bin, habe ich in der vergangenen Woche wieder mit dem
Nähe begonnen. Diese Woche habe ich meine freie Zeit dem
1950er Kleid gewidmet und habe gut Fortschritt gemacht.
Wie man sieht sind die Ärmel nun fertig
und damit im Grunde das Oberteil auch. Ich habe zwar
schon gebügelt, mehrfach, aber ich werde da wohl am
Kragen noch ein paar mal ran müssen, so richtig gefällt
mir das noch nicht.
Aber nicht nur das Oberteil ist soweit fertig, auch die
Rockpartie hat sich enorm entwickelt. alle vorderen
Rockpartien sind mittlerweile zusammengenäht, aber noch
nicht gebügelt, denn ich muss noch eine Naht versäubern.
Nächste Woche werde ich, dann am Elbenkleid weiternähen
und gönnen den 50s eine kleine Pause. Auch wenn die 50er
noch Pause haben, was ihr nicht sehen könnt, ich aber
schon, wird dazu führen, dass ich die Rockteile noch
einmal auseinander nehmen werde und dort doch lieber
zwei separate Röcke (Stoff und Futter) nähe werde, ich
werde da sonst wahnsinnig, wenn ich das als eine Lage
verarbeite, irgendwie sitzt das so alles nicht richtig.