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Paris 2019 - Überall Napoleon?

Kann man jemals von Paris genug haben? Also ich definitiv nicht, nach 2018 und der Mode der Gründerzeit, kommt nun in 2019 das Empire zu seinen Ehren. Eigentlich hatte ich vor, alle drei Schlösser, die auf meinem Plan standen: Fontainebleau, Malmaison und Versailles in Empirekleidung zu besuchen, ich hatte eigens meinen Nähplan und mein Pensum so gelegt, dass ich mit drei Kleidern hätte nach Paris reisen können, aber Versailles hat eine Absage erteilt und Fontainebleau und Malmaison hatten nicht geantwortet und um nicht Gefahr zu laufen, dass ich nach längeren Zugfahrten aus Paris heraus, an den Schlossportalen den Zutritt verweigert bekomme, habe ich nur einen Tag im Empire gehabt.

Also ging es am 10. Juli zunächst in den Park von Monceau, ein beschaulicher kleiner eleganter Stadtpark, in einem ebenso eleganten Pariser Viertel. Der Park erschließt sich durch ein elegantes Eingangstor und die dahinterliegenden Gebäude gehören verschiedenen Luxusmarken (zB Rolex) und wohl auch gutbetuchten Parisersn.

Monceau

Monceau
Für diesen griechisch anmutenden Bogen, liebe ich diesen Park, zusammen mit der Weide, ist die Stimmung einfach traumhaft.

Monceau
Schattenbilder sind toll ... auf einmal bin ich riesig.

Mein nächstes Ziel sollte eigentlich der Elsysée Palast sein, aber dieser war an dem Tag derart abgeschirmt, dass ich mich gleich zum Triumphbogen aufmachte und warten musste, da ich zu früh dort war. Im letzten Jahr erregte ich ja noch einiges an Aufsehen mit meinem Tournürenkleid, aber Empire lässt Touristen kalt, so hatte ich meine Ruhe und wurde lediglich von Franzosen lobend angesprochen. ja die Franzosen kennen und erkennen die Zeit ihres Ersten Kaiserreichs.

Der Triumphbogen hat schon etwas beeindruckendes, unter Napoleon I. begonnen unter dem Bürgerkönig vollendet, rühmt er alle siegreichen Schlachten der französischen Heere, und entgegen dem allgemeinen Vorurteil, das Franzosen stets aufgeben, haben sie weit über 1100 Schlachten gewonnen. In der Kirche von Invalides hängen die Banner aller besiegten Heere. Im Jahr 1814, vor dem Einzug der Koalition verbrannten die Franzsosen ca. 1015 Banner, damit sie nicht an die Feinde fallen konnten, mittlerweile hängt die Kirche wieder gut voll. Aber zurück zum Triumphbogen, der Ausblick über die Champs-Élysée ist schon beeindruckend, vor allem mit dem Fahnenmeer.
AdT

AdT

Ich weiß nicht, ob die letztes Jahr im August auch schon hingen oder noch, aber man merkte, dass der 14. Juli nahte

AdT

AdT

AdT
Da hat Paris eine weise Entscheidung getroffen, das in der Innenstadt Häuser eine bestimmte Höhe nicht überschreiten dürfen, so blickt man über die Dächer von Paris

AdT
Memo an mich: nie die Hände so vorm Bauch halten, schon gar nicht, wenn ich Empire trage.

Und nach dem Triumphbogen gab es ein zweites Frühstück bei Ladurée, ihre Macarons mag ich nicht, da schwör ich auf die von Maison George Larnicol, aber ihr übriges Gebäck ist toll. Ich hatte noch eine Menge Zeit bis ich zum Petit Palais "musste", denn ich hatte ein Ticket mit Zeitfenster für die Ausstellung "Paris Romantique" mit einigen Exponaten aus dem Ersten Kaiserreich. Aber das Warten hatte sich gelohnt, wie die nachfolgenden Bilder zeigen.

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Stickmuster von 1810 für Roben am Pariser Kaiserhof

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Bis hierher hatte ich ja von den Örtlichkeiten, die Erlaubnis in Empirekleidung die Räumlichkeiten zu betreten. Bei Invalides sah es anders aus, ich hatte keine Rückmeldung erhalten, wollte es aber dann doch wenigstens versucht haben. Da ich bisher kaum aufgefallen bin bei den Menschen um mich herum, hoffte ich einfach, dass die Mitarbeiter beim Einlass und den Sicherheitskontrollen auch nichts sagen würden, schließlich war mein Kleid schlicht, keine Schleppe, keine Rockunterbauten und zur Not könnte ich rasch zum Hotel fahren und mich umkleiden. Aber bei der Sicherheitskontrolle wollte man nur in mein Handtäschen schauen und schwups war ich auf dem Gelände. Frohen Mutes führte mich mein Weg direkt zum Invalidendom, wo sich bekanntermaßen die sterblichen Überreste von  Napoleon I. befinden.

Invalides

Invalides
Einige Tage später erlebte ich den Invalidendom nachts bei Kerzenschein, das war auch sehr imposant.

Invalides
Ich gebes es zu, bevor dieses Bild entstand, habe ich vor dem Sarg des Kaisers geknickst zur Erweisung der letzten Ehre, wobei dies weder mein erster, noch mein letzer Besuch an seinem Grab war und sein wird. Ein bisschen bonapartistisch? Vielleicht ein klein wenig, aber nur in Hinsicht der positiven Dinge seiner Herrschaft.

Invalides

Invalides
Im Hintergrund kann man die originale Grabplatte aus Sankt Helena erahnen.

Invalides beherbergt auch das Armeemuseum und obwohl ich Kriege nicht so toll finde, kommt man doch nur schwer herum, auch durch das Armeemuseum zu gehen. Bei mir waren es vornehmlich die napoleonischen Kriege, die mein Interesse weckten.

AM
Die Uniform Napoleons als General der Italienarmee, sie sieht so klein aus, obwohl er  ganze 1,68 m groß war, und damit eine durchschnittliche Körpergröße seiner Zeit hatte, selbst ich bin heute ganze 4 cm kleiner als der Kaiser.

AM

Und nach soviel Napoleon, zog es mich noch ins Musée Grevin, dem französischen Pendant zu Madame Tussaud's und natürlich hatte ich dort eine Begegnung mit ...

MG



Die nächste Reise nach Paris wird kommen :-)