Bei mir in der Familie (Raum Magdeburg) heißen die runden in Fett ausgebackenen und mit Marmelade oder Pflaumenmus gefüllten Küchlein Pfannkuchen. In anderen Regionen heißen sie auch Berliner oder Krapfen. Bei uns sind die flachen dickeren Crêpes schlichtweg Eierkuchen, auch wenn diese in manchen Regionen Pfannkuchen heißen.

Hier nun ein Rezept aus meinem Gründerzeit-Kochbuch, wie immer im Originalton der Zeit und anschließend in modernen Lettern für alle, die mit Fraktur hadern:

"Man macht in die Mitte von einem Pfund Mehl mit 1/4 Liter Milch und 2 Löffel voll dicker Bierhefe einen Vorteig, bis dieser gegangen ist, verrührt 125 Gr. zerlassene Butter mit 4 ganzen Eiern und 4 Eigelb, 60 Gr. gestoßenen Zucker, etwas Zimmt und Salz und noch 1/4 Liter laue Milch, gießt es an den Teig und schafft noch 1 Pfund Mehl dazu, hierauf kommt er auf ein Backbrett, das man mi Mehl bestreut, dort läßt man ihn zugedeckt gehen und wellt ihn dann kleinfingerdick aus;  mit einem weiten Glase werden alsdann runde Küchlein ausgestoche, an Ramde mit Eiweiß bestrichen und in die Mitte ein Kaffeelöffel voll Obstmarmelade gelegt; man deckt ein gleiches Küchlein darauf, drückt es da, wi man bestrichen hat, behutsam an, damit es nicht aufgeht, schneidet mit einem Backrädlein den Teig um das Eingemachte herum und fährt damit fort, bis das Ausgewellte zu Ende ist, dann nimmt man den Abfall zusammen und verfährt ebenso damit. Ehe man die Pfannkuchen in Schmalz backt, müssen sie noch einmal gehen, und sind sie fertig, so legt man sie auf Löschpapier und bestreut sie mit Zucker. Neugebacken schmecken diese Pfannkuchen am besten, wie überhaupt alles Schmalzgebackene nur ganz frisch schmeckt, und in Bälde zähe wird, daher kurz vor dem Servieren zu bereiten ist."

Anmerkungen: statt Bierhefe geht natürlich auch frische Hefe und die Füllung kann auch aus Pflaumenmus bestehen oder anderen Füllungen, je nach Geschmack. Zum Ausbacken kann man natürlich auch geschmacksneutrales Öl verwenden, allerdings schmeckt es nicht so, als wenn es mit Schmaz ausgebacken worden ist. Meine Mama verwendet immer Schweineschmalz, aber aus Erzählungen über meine Uroma weiß ich, dass diese früher Butterschmalz oder sogar dreierlei Schmalz genommen hat.