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Pelerinenkragen / Directoire Cape - 1889

Ich habe zur Zeit reichlich Nähprojekte im Kopf, so auch für ein Cape der späten 1880er Jahre. Das Schnittmuster stammt erneut aus einem deutschen Frauenjournal und wurde unter dem Namen "Pelerinenkragen" veröffentlicht, ca. einen Monat später erschien es auch im Harper's Bazar und wurde dort als "Directoire Cape" beworben. Nun, ob Pelerine oder Directoire, es hat eine Kapuze und ich denke, in Ermangelung der zeitlich passenden Garderobe, wird sich dieses Cape auch sehr gut zu moderner Kleidung machen. Capes sind schließlich zeitlos und ich finde nicht, dass es irgendwie extrem altbacken ausschaut.

CapeLinks aus einem dunklen Stoff gefertigt und rechts außen in hell und hier sieht man die Kapuze, wie funktional selbige gewesen ist, wird sich noch weisen, sobald das gute Stück fertig ist, was noch eine Weile dauern kann, denn schließlich stehen noch zwei andere Projekte an. Dieses Bild aus "Der Bazar" vom 1. April 1889 ist ein kleines Appetithäppchen für die Augen. Wobei der Hut auf der linken Abbildung auch sehr appart ist, Hutstroh hätte ich noch - und so kommen neue Projekte zu Stande, man beschäftigt sich mit dem einen und entdeckt schon das Nächste, sehr gefährlich.


Anleitung

Tja und das oben, ist die komplette Nähanleitung für den Pelerinenkragen: 4 Sätze und die Auflistung aller benötigten Schnittteile und wohlbemerkt der Schnitt wurde im Original auf einem großen, etwa A0-formatigen Schnittmusterbogen mit ca. 20 anderen Kleidungsstücken abgedruckt. Nun, ich hatte Glück, das Suchen der Schnittteile blieb mir erspart, denn Ageless Patterns hat den Schnitt im Sortiment, so musste ich nur noch ausdrucken und die einzelnen Seiten zusammenkleben.

PelerineDa es ein Originalschnitt ist, ist es ein Eingrößenschnitt und so muss ich natürlich den Schnitt anpassen. Aus einem leichten Stoff habe ich die Schnittteile zugeschnitten und im Grunde muss ich lediglich 6 cm hinzugeben, also werde ich an jeder Kante 1,5 cm zugeben und dann passt es schon. Aber die Kapuze wird sicherlich noch genug Herausforderung werden.

Stoff: schwarzer Twill mit rotem Satinfutter

PelerineAm Anfang steht, nach einem Probeteil, der Zuschnitt, ich habe die Teile entsprechend der Schnittteile von Ageless Patterns zugeschnitten, also Stoff und Futter. Der Originalschnitt sieht nur für das unterste Cape und den Kragen ein Futter vor.

PelerineDas untere Cape ist zurecht genäht, es ist ja nur ein Teil, aber zum Halsausschnitt mussten zwei Abnäher und zwei halbe Nähte ausgeführt werden. So erhielt das Cape seine körpernahe Form.Pelerine

Um schon einmal das Endresultat zu erahnen, habe ich die drei Capelagen schonmal übereinander gelegt. Ich freue mich schon und bin gespannt, wie sich das ganze nähen lässt.

Zunächst habe ich alle Lagen separat gefüttert und jede Lage ordentlich gebügelt. Oh ja, ich habe freiwillig gebügelt.
PelerineNachdem alles gefüttert war, konnte dann auch endlich das mittlere Cape angepinnt werden. Die mittlere Lage war noch recht einfach, ich habe sie einfach mit einfachem Überwendlingstich aufgenäht, aber ich habe darauf geachtet, dass ich nur den Stoff, aber nicht das Futter des unteren Cape greife, denn das innere Futter möchte ich gerne hübsch lassen.Pelerine

Am Anfang war ich ja am Überlegen, ob ich wirklich alle Lagen füttern sollte, oder mich an die originale Anleitung halten sollte. Ich bereue es nicht, dass ich mich für das Füttern aller Capes entschieden hatte, denn wenn ein Cape umklappt, macht sich das Futter sehr gut.

PelerineUnd schon, eine Woche ist noch nicht einmal rum, ist auch schon das oberste Cape an der Reihe. Es steht zwar deutlich mehr ab, als auf der Zeichnung in der Zeitung, aber nehmen wir es mal als künstlerische Freiheit.Pelerine Nachdem alle Capes zusammengenäht waren, fehlte nicht mehr viel: Kragen und Kapuze.

Die Kapuze habe ich natürlich auch gefüttert, denn da die Innenseite auf jeden Fall zu sehen sein wird, wird sich das besonders schön machen - denke ich mir.
Also wieder einmal erst das Schnittteil abfüttern. Anschließend habe ich die Falten eingebügelt und die Kapuze an den Ausschnitt eingepasst.
PelerineIrgendwie habe ich bei dem Anblick das Gefühl, dass die Kapuze seltsam aussieht, auf jeden Fall nicht wie auf der Modezeichnung. Sie sieht so groß aus.Pelerine

Nach einer Nacht drüber schlafen und dem Drang die unteren Kanten der Kapuze zusammenzunähen, habe ich mich dazu entschlossen, genau dies zu tun und nun sieht es ordentlich aus. Nachdem ich auch nochmal die Anleitung geprüft habe, habe ich festgestellt, dass ich bei der Kapuze tatsächlich einen Halbsatz übersehen hatte. Nachdem die Kapuze dann korrigiert und eingesetzt war, fehlte nur noch Pelerineder Kragen und der Verschluss. Und dann war der Pelerinenkragen endlich fertig und damit auch die Februar-Challenge erledigt.Pelerine