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Haube zum bestickten Tageskleid

Jedes Kleid benötigt eine neue Kopfbedeckung und das bestickte Tageskleid benötigt unbedingt ein neues Hütchen und dieses Mal habe ich mich dazu entschieden, den Hut vollständig selbst herzustellen, also den Rohling zu fertigen und diesen anschließend mit passenden Stoff zu beziehen und zu dekorieren.

Die verwendeten Materialien wie Steifleinen, Hutdraht, einiges für die Dekoration und Stoff habe ich natürlich "auf Lager" gehabt, denn als ich das Projekt begonnen habe, hatte ich den Hut auch schon im Kopf gehabt. Als Schnitt für den Rohling verwende ich den Schnitt von Lynn McMasters für vier verschiedene Hüte die für die späten 1870er bis Mitte der 1890er Jahre passen. Ich habe mich hier für Modell A entschieden, werde aber vielleicht die Schleife aus Modell D auch verwenden.

Hut

1. Schritt: Rohling erstellen

Zunächst habe ich für den Rohlin das Steifleinen (aus Jute) zugeschnitten, das aus zwei Teilen besteht, die Krempe, die halbrund gebogen wird und die Krone.
Hut

Man könnte sie fast mit
den Hauben aus der Tudor-Zeit vergleichen, die grobe Form ist in diesem Stadium sehr ähnlich, aber diese hier sind sehr viel kleiner und bedecken nur den Hinterkopf.

Als nächstes wird nun 91 cm Hutdraht an der äußeren Kante entlang festgenäht.


HaubeUnd natürlich musste ich den Rohling gleich einmal aufprobieren. Es sitzt erstaunlich gut und hält ganz ohne Schleife oder Hutnadel fest. Selbst kopfüber blieb er sitzen, ich war wirklich überrascht.


2. Schritt: Rohling "polstern"

Als nächstes habe ich alle Kanten mit Schrägband eingefasst, da ich einen dünnen nicht stretchigen Baumwollstoff zum "polstern"verwendet habe, wurde dieser Zwischenschritt empfohlen. Mein Baumwollstoff ist zwar ein wenig dehnbar, aber nicht so, das ich ihn in einem Stück ohne Falten über den Rohling gezogen kriege. Also erst einmal die Kanten einfassen.

Hut Dadurch sind zugleich die Kanten etwas weicher und drücken sich später nicht unschön durch.

AnschlHutießend wurde mit den Schnittteilen für den Rohling weicher Stoff aus Baumwolle zugeschnitten. Auflegen und annähen und dann ist die Haube auch schon bereit bezogen und dekoriert zu werden.



3. Schritt: Hutputz vorbereiten und Rohling beziehen

Der Bezug und der Hutputz wurden etwas knifflig und verursachten zunächst ????, die Anleitung ist etwas ungewohnt gewesen und der erste Versuch wurde verworfen, da der Hut dann aussah wie die Präriehauben aus "Unsere kleine Farm". Also musste ein zweiter Versuch her, ich hoffe, dieser wird besser ausgehen.

Putz Ein Teil der Hutdekoration wird ein Faltenbesatz sein, damit wiederholt sich der Faltenbesatz vom unteren Rock nochmals. Nachdem dieser auf dem Oberstoff genäht war, wurde das Futter aufgelegt und rechts auf rechts genäht und anschließend wieder gewendet.

BezugSo ganz ohne Hutform sieht das ganze sehr seltsam aus und nachdem ich nach der korrigierten Nahtzugabe nochmals alles auf den Rohling gezogen habe, habe ich beschlossen, dass der Faltenbesatz umgelegt und am Stoff festgenäht wird, sonst ist das wieder so labberig um die Ohren und ähnelt mehr einer Präriehaube und das kann ich dem Kleid und mir absolut nicht antun.

Nachdem die Falten schließlich ihren endgültigen Platz hatten, habe ich den Bezug erneut über den Rohling gezogen und habe mehrfach versucht diese Falten innen und außen zu legen, aber irgendwie wollte es nicht so wie ich oder ich habe die englsiche Anleitung missverstanden. Jedenfalls habe ich ab hier die Anleitung beiseite gelegt und einfach nach Gefühl die Falten gelegt.

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Einmal also der gepinnte Bezug von der Seite, von hinten und von innen. Man sieht, das Futter liegt nicht straff am Rohling, aber dazu hätte ich es wohl zuvor einnähen müssen, aber dann hätte ich die Falten gar nicht mehr hinbekommen, also loses Futter und Falten, statt anliegendes Futter und Chaos innen.


4. Hutdekoration

Und nun kommt der große Abschluss, neben dem bereits eingenähten Faltenbesatz kommen Rosen und Federn dazu. Ein Satin- oder Taftband kommt später noch dran, aber dieses ist noch unterwegs.

RostenZunächst habe ich die Rosen in Position gebracht. Sie bestehen wohl aus einer Art weichen Schaumstoff, aber ich finde sie sehen sehr gut aus, besser als die üblichen Stoffrosen und bezahlbare Seidenrosen waren leider nicht in der gewünschten Farbe aufzutreiben.

BonnetUnd dann habe ich die Rosen von zwei Straußenfedern eingerahmt und mit leichten Stichen fixiert. Die Rosen überdecken zwar fast vollständig die Falten, aber im Wind werden die Falten dann wieder etwas freigegeben.

Man sieht sehr schön, wenn man den Hut von hinten betrachtet, wie die Federn sich über den gesamten Hut legen.


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Und ich konnte nicht widerstehen und musste ihn schon einmal Probetragen, ich freue mich schon jetzt ihn zusammen mit dem Tageskleid zu tragen, ein Idee für einen Mantel habe ich auch schon im Kopf und wahrscheinlich werde ich mich da wieder mal an Samt wagen.

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Mach Wochen konnte ich endlich auch das Band annähen und habe bei der Gelegenheit gleich die Dekoration ein wenig minimiert, statt zwei Federn gibt es jetzt nur noch eine.


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