"Dolly Varden"-Tageskleid - 1873
Betrachtet man sich die erhaltenen Modekupfer,
Modejournale und erhaltene Tageskleider, dann fällt auf,
dass die erhaltenen Tageskleider meist etwas schlichter
gehalten waren als die Promenadenkleider der Modekupfer. n
den Jahren von 1870 bis 1875 hatten die Kleider in den
Journalen und Modekupfern meistens auch auch Schleppen.
Sofern man sich den Luxus leisten konnte, schließlich
mussten die Kleider ja auch wieder gereinigt werden, haben
auch erhaltene Exemplare herrliche Schleppen. Selbst wenn
man bedenkt, dass man unter den Schleppen schützende
Schleppen und Besenborten trug, denn auch diese mussten
gereinigt werden, bleiben Schleppen ein modisches Exra für
die wohlhabendere Schichten.
Kleider im Dolly Varden-Stil waren vor allem um 1872/73
vor allem in Großbritannien und Amerika sehr beliebt.
Benannt wurden die Kleider nach einer Figur aus Charles
Dickens Roman "Barnaby Rudge", welches 1841 erstmals
veröffentlich worden war. Dolly Varden-Kleider bestanden
aus einer Polonaise aus geblühmten Stoff, meist aus
Baumwolle, und war den Polonaisen des 18. Jahrhunderts
nachempfunden, weshalb sie in ihrer Optik seitliche
Paniers aufweisen.
Geplant ist die Polonaise aus einem roten Baumwoll-Jaquard
mit beigen Lilienornamenten, die Ränder werden mit
schwarzem Samtpaspelband eingefasst, schließlich soll die
Polonaise zum bereits vorhandenen Samtrock passen. Die
Taille wird leicht dekoltiert sein, die Ärmel werden am
Saum auch mit Paspelband eingefasst und auf Ellenbogenhöhe
wird es Samtschleifen geben. Eine passende Tasche werde
ich auch dazu basteln.