Das hier sind erhaltene Exemplare aus
dem Fashion Institute of Technology und dem Metropolitan
Museum, beide in New York.
So ähnlich möchte ich meinen Hut auch
fertigen, weitestgehend schlicht halten, doch etwas
Blumendekoration, aber sicherlich
nicht im inneren Hutrand. Für den Rohling habe ich
wieder einen Schnitt von Lynn McMasters verwendet,
da diese immer sehr einfach umzusetzen sind.
Außerdem gibt es auch immer zwei Varianten, eine aus
Steifleinen, eine andere aus Stroh. Da ich den Hut
ohnehin beziehen wollte, habe ich die Variante aus
Steifleinen angefertigt, eine Strohschute habe ich
ohnehin in meiner Hutschachtel.
Aber erst
einmal von Anfang an. Zuerst musste ich natürlich
die beiden Schnittteile zu einem Rohling aus
Steifleinen verbinden. Anschließend wurden die
äußeren Kanten mit Hutdraht verstärkt.
Dank dem Hutdraht erhält der Rohling seine finale
Form.
Noch würde
der Stoff deutlich die Abdrücke des Drahts
durchlassen, aber das wird mit den nächsten
Schritten abgemildert und verschwinden dann ganz.
Die erste
"Schicht" den Draht abzumildern ist Schrägband
entlang aller Kanten. Außerdem hatte ich in diesem
Schritt auch schon die beiden Schnittteile
miteinander verbunden gehabt und hatte somit schon
einen fertigen Hut, der nun nur noch hübsch gemacht
werden muss.
Wie ging es nach dem Schrägband
weiter? Der
nächste Schritt war ganz einfach, Klebstoff und
Fleece.
Als nächstes wurde der Rohling mit Baumwollfleece
bezogen. Die Schnittteile wurden also nochmals
zugeschnittten und anschließend auf den
Steifleinen-Rohling aufgeklebt. Im Grunde hielt der
Fleece auch ohne Klebstoff schon sehr gut, aber wenn
die Anleitung nach Klebstoff verlangt, dann wende
ich den auch an.
Mit dem
Fleece wird der Rohling fluffig weich und schluckt
jede harte Kante des Rohlings ganz einfach.
Nachdem der Fleece aufgeklebt war, konnte ich nun an
den Bezug des Rohlings heranwagen. Beim letzten Mal
habe ich den Bezug genäht und dann erst über den
Rohling bezogen. Dieses Mal wurde den Schnittteile
des Bezugs direkt auf den Rohling
aufgetragen.
Zuerst wurde das abschließende Teil der Krone schick
gemacht. Danach sollte dann der Hauptteil der Schute
bezogen werden. Eigentich sollte es passen, doch
immer wieder hate sich der Stoff verzogen und am
Ende war er zu kurz. Also habe ich noch einmal alles
zugeschnitten und neu angenäht, erst dann saß es
halbwegs, sah aber nicht sehr hübsch aus. Aber die
kleinen Makel würden später ohnehin verdeckt werden.
Zwischendurch hatte ich Angst, dass mir das Fleece
abgehen würde, weil das ständige abtrennen auf das
Fleece nicht gerade gut wirkte, aber zum Glück löste
es sich nur an wenigen Stellen. Ich habe auf
nachkleben verzichtet, weil ohnehin Stoff darüber
kam.
Mit Stoff bezogen, sieht das ganze schon richtig gut
aus. An diesem Punkt habe ich mir reichlich Gedanken
gemacht gehabt, wie ich die Schute nun wirklich
dekorieren wollte. Auf meiner FB-Seite und in
diversen FB-Gruppen habe ich da reichlich Rat
eingeholt, die Vorschläge werde ich hier jetzt mal
nicht wiederholen, die könnt Ihr gern bei FB
nachverfolgen.
Wie Ihr
sehen könnt, habe ich den Rand noch einmal mit
Paspel eingefasst, das gibt etwas Kontrast zwischen
Futter und Bezug. Ja ich oute mich ganz undamenhaft
als Rugby-Fan :-) und die All Blacks sind auch der
Grund, warum ich dieses Jahr statt Rom wieder nach
Paris fahre, obwohl ich gestern mitbekommen habe,
dass sie auch gegen Italien ein Match bestreiten
werden. Aber zurück zur Schute. Nachdem das Futter
mit gefühlt unzähligen Fäden durchzogen wurden, um
das Futter passend zu
kräuseln, wurde auch das Futter eingeklebt. Und ein
extra Teil für die Krone wurde auch mit Fleece und
Stoff bezogen und hinten eingeklebt, damit alles
hübsch ausschaut.
Nachdem nun der Hut fertig war, ging es an alle
Dekorationselemente, angefangen bei dem Vorhang oder
auch Bavolet genannt und natürlich Federn und Blüten
und nicht zuletzt auch die Bänder zum binden der
Schute.
Entlang der
hinteren Krone habe ich einen Faltenbesatz
angebracht, wie von dem Modell aus dem FIT Museum.
Dann wurde das Bavolet angebracht, im Sommer soll es
gegen die Sonne schützen und in der kühlen
Jahreszeit wird es sicherlich auch etwas
Wind abhalten.
Auch beim Faltenbesatz wurde noch einmal Paspel
angebracht, so kommt etwas mehr vom Kleid auch auf
den Hut. Zwei Federn rahmen den Hut ein, beide
fallen in entgegengesetzte Richtungen. Der letzte
Akt bestand dann darin die Orchidee und den
Eucalyptus anzubringen. Beides ist gewiss sehr
exotisch, aber Orchideen waren schon im 18.
Jahrhundert sehr beliebt und wurden im 19.
Jahrhundert immer beliebter und exotisches war stets
sehr beliebt um sich von anderen abzuheben und zu
zeigen, dass man es sich leisten konnte, seltene
Dinge aus fernen Ländern zu erwerben.