Home     Gesellschaftsleben     Mode     Ausflüge     Aus dem Kochtopf



Schokoladige Ostereier und andere Traditionen

1. Schoko-Ostereier

EierWas wäre Ostern ohne Schokoladeneier? jahrhunderte-, ja sogar jahrtausendelang war es Brauch anlässlich der Frühlingsfeste an geliebte Menschen Eier zu verschenken. Bereits die Alten Ägyptger praktizierten diesen Brauch und so verwundert es nicht, dass auch die Kirche diesen Brauch übernahm. Doch es dauerte bis ins 19. Jahrhundert hinein, bis aus richtigen Eiern köstliche Schokoladeneier geworden sind.

Erst in den 1820ern gelang es essbare Schokolade herzustellen, bis dahin gab es Schokolade "nur" als Trinkschokolade. Und wer hat's erfunden? Gute Frage, bekannt ist nur, dass die ersten Schokoladenostereier aus Frankreich und Deutschland kamen. Sie waren klein, fest und aus dunkler, bitterer Schokolade. Die Schokolade war, im Vergleich zu heute, wohl anfangs nicht so lecker. Aber mit der Entwicklung der Technologie und einem verbesserten Zugang zu Kakao wurde auch die Schokolade besser.

Bis zur Massenproduktion von Schokoladeneiern dauerte es jedoch bis 1875, in diesem Jahr brachte EierCadbury in Großbritannien seine Ostereier auf den Markt. Auch diese Eier waren noch fest und nicht hohl.

In Handarbeit entstanden allerdings noch immer dekorative Schokoladenostereier, die dann aufwendig mit Blumen aus Marzipan verziert worden warenEier. Um solche Eier herzustellen, wurden zwei Schokoladenschalen in Formen geformt, mit Schokolade verbunden und anschließend mit den Marzipanblumen besetzt.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Technik rasant und so konnten bereits 1893 19 verschiedene Sorten Ostereier von Cadbury angeboten werden, diese Eier waren bereits hohl und mit Dragees gefüllt. Eine geschmackliche Revolution kam dann schließlich 1905 auf den Markt und sorgte auch für eine Explosion der Verkaufszahlen. Denn in jenem Jahr brachte Cadbury seine Milchschokolade auf den Markt und der neue Geschmack wurde solcher Erfolg, dass sie die bisher verbreitete Bitterschokolade im Osterbereich verdrängte.


2. Ostertraditionen

Und was gibt es so für Traditionen in dieser Welt?

Bei mir in der Familie fangen die Ostertage meist schon am Gründonnerstag an, mit einem traditionellen grünen Essen, Karfreitag gibt es dann Fisch und am Karsamstag werden abends bei uns die Eier gekoch, gefärbt und auf Hochglanz gebracht und am Ostersonntag werden bei uns, wie bei den meisten in Deutschland "nur" Ostersüßigkeiten und kleine Geschenke versteckt. Die kleinen Kinder suchen diese dann und flitzen emsig durch die Gärten, um alles zu finden.

Bei unseren Nachbarn im Osten, in Polen geht es nasser zu, denn dort werden Wasserschlachten abgehalten, an denen Groß und Klein viel Vergnügen haben. In Frankreich hingegen ist es wieder trockener, doch dort bringt nicht der Osterhase die Süßigkeiten sondern die Kirchenglocken, wenn sie aus Rom zurück sind.

In Griechenland, zumindest in Vrontado auf der Insel Chios werden 60.000 handgefertigte Feuerwerksraketen am Ostersonntag verschossen, die auf den Glockenturm der konkurrierenden Kirchen zielen.

Der Osterhase ist in Europa nicht mehr wegzudenken, in Australien jedoch ist der kleine Hüpfer nicht sonderlich beliebt, da er die heimische Tierwelt in arge Bedrängnis bis zur Ausrottung bringt, daher versucht man dort seit einigen Jahren den Hasen durch den Bilby zu ersetzen, ein heimisches stark bedrohtes Tier, ähnliches machen auch die Neuseeländer, allerdings wird er dort durch einen Kiwi ersetzt. Sind sie nicht putzig? Vor allem der Kiwi und und Whittaker Schokolade ist so extrem köstlich und ab Import der Kakaobohne 100% made in Aotearoa New Zealand.

Ei Ei

Und weiter geht die Reise nach Nordamerika, genauer gesagt nach New York, wo bereits seit dem 19. Jahrhundert eine alljährliche Osterparade stattfindet. Ihre Ursprünge geht auf die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück, als die Kirchen der Stadt mit immer prachtvolleren Blumenschmuck ihre Altäre schmückten. Die immer aufwendigeren Dekorationen der Kirchen, gepaart mit der Tradition, dass man vor allem an Ostern neue Kleidung trug führte dazu, dass die Damenwelt irgendwann mit ihrer Kleidung mit der Blumendekoration wetteiferten, so war in den 1880ern ein religiöses und modisches Spektatkel geworden. Die so wohlgekleideten Damen gingen dann in ihrer neuen Sonntagskleidung von ihrer eigenen Kirche zu den anderen Kirchen, um die dortigen Blumenarrangements zu bewundern und so wurde aus diesem Gang von Kirche zu Kirche schließlich die Osterparade, die von den ärmeren Menschen am Straßenrand beobachtet und wohl auch bestaunt wurde. Mit der Zeit wurde der religiöse Hintergrund gänzlich vertrieben, ab der Mitte des 20. Jahrhunderts war die Osterparade nur noch eine Zurschaustellung von Wohlstand, heutzutage verkleiden sich die Menschen wieder anlässlich der Osterparade, entweder in ihrer besten Kleidung oder in bunten ausgefallenen Kostümen. Da kann es dann auch mal vorkommen, das Hüte mit Käfigen besetzt werden, in denen sich dann lebende Vögel befinden. Das Ganze ist recht unorganisiert, jeder kann mitmachen und sich verkleiden wie er mag und dann zwischen 10 und 16 Uhr am Osterstonntag auf der 5th Avenue flanieren.