Home     Jahrhundertwende     Mode     Gesellschaftsleben     Ausflüge     Aus dem Kochtopf



Tageskleid, 1896



Ich tauche nun tiefer in die Mode der Jahrhundertwende ein, was gewiss auch an meinen Treffen mit dem Carola-Salon aus Dresden zusammenhängt, man möchte sich ja angemessen kleiden :-). Für dieses Kleid muss ich ganz schön Gas geben, wenn es bis zum Picknick auf dem WGT am 18. Mai 2024 fertig werden soll, vor allem da ich vom Korsett an alle benötigen werde. Also Korsett, Korsettschoner, Unterrock, Hüftpolster, Rock und Taille und nicht zu vergessen ein Hut und eine Tasche. Das wird alles sehr ehrgeizig, aber zum Glück sind es ja auch mehrheitlich kleinere Teile die gefertigt werden müssen.


Skirt     Bodice

Das ganze Ensemble wird in waldgrün und rosa gehalten sein, ja das scheint neben dunkelrot/schwarz undInspo dunkelblau/rot meine Lieblingsfarbkombination zu sein. Und wie man sehen kann, wurde auch damals grün mit rosa kombiniert, auch wenn mein grün etwas dunkler sein wird und das rosa etwas heller. Und ich gebe zu, es reißt mich ja schon, auch mal einen Vogelbalg auf einen Hut zu drapieren.

Aber erst einmal muss ich die Leibwäsche anfertigen, aber die wird an anderer Stelle dann präsentiert, hier wird es dann nur um "Augustine" gehen

StartDa steht sie nun, nur dürftig bekleidet und harrt der Dinge, die da kommen werden. Zu ihren Füßen stehen die ersten "Zutaten" bereits bereit: die Schnittmuster die gedruckt und zusammengeklebt werden mussten, die Zutaten für das Korsett und natürlich der Hutrohling. Am Montag werde ich, nach Feierabend, den Stoff abholen und dann kann es eigentlich schon losgehen. Ich muss mir aber noch sehr gut überlegen, wie ich zwei Nährprojekte und die Diplomarbeit zeitlich takten werde, bei der Arbeit muss ich zum Glück nur noch schreiben, Recherchen sind kaum noch erforderlich, das wird schon eine Erleichterung sein.

Und ich habe mich in dieser zauberhaftenSleeve Ärmel verguckt, die ich anstelle der Ärmel von Black Snail Pattern verwenden werde. Den Schnitt habe ich zumindest schon einmal zusammengeklebt und ausgeschnitten und ich bin ein wenig geschockt wie riesig, wie gewaltig riesig Aermelder Schnitt ist.

Für die Ärmel brauche ich ja unbedingt Spitze, der Schnitt enthält hierzu nichts, da werde ich also ein wenig experimentieren. Aber viel wichtiger war ja erst einmal die richtige Spitze zu bekommen. Zwei habe ich jetzt hier.

Die eine Spitze ist sehr filigran, jedoch synthetisch und ist etwas rosa-stichig. Die andere wirkt weniger filigran, ist dafür aber aus Baumwolltüll gearbeitet und mit Perlen und SpitzeSoutache besetzt. Von der Menge habe ich am meisten von der Spitze mit Perlen, die würde also auch für die Manschetten reichen, denn dafür sieht der Schnitt ja auch Spitze vor und zwar offenbar dieselbe wie am Ärmel oben.

Weiter ging es auch bei Augustine. Ihr Rock wurde fast fertig genäht und seit langem habe ich mal wieder mit Rosshaareinlage gearbeitet gehabt, die Taille werde ich aber nicht mit Rosshaar verstärken, da kommt dann wieder JeansRock zum Einsatz. Aber dank meiner Nähmaschine, war der Rock schnell genäht, er muss nur noch gesäumt werden, benötigt ein Taillenband und einen Verschluss, ansonsten ist er soweit fix und fertig.

Den Schnitt für die Einlage musste ich selber erstellen und hierfür war ich froh, dass der Esstisch noch von meiner Diplomarbeit ausgezogen war, dadurch war Rockes doch erheblich bequemer zu arbeiten.

Zunächst wurden die Futterteile des Rocks mit der Einlage verstärkt. Diese wird man am Ende nicht sehen, da die Einlage praktische zwischen Futter und Stoff eingearbeitet ist. Rock

Noch ist der Rock ein klein wenig zu lang, aber nach dem Säumen werde ich den Unterrock ein wenig einkürzen müssen, eine Biese oberhalb der Spitze sollte ausreichen, damit der Unterrock nicht hervorschaut.

Vor Ostern wird der Rock gewiss fertig werden und dann werde ich wohl auch schon an den Zuschnitt des Oberteils gehen.

Aber vorher gibt es noch ein paar Bilder vom Rock:
Rock
Ich bin schon sehr gespannt damit Bahn zu fahren, Hauptsache kein Regenwetter, denn dann sind die Bahnen die reinsten Matschlandschaften, das habe ich Silvester erlebt, aber die nächsten Ausflüge sind ja im Mai und Juni geplant, da sollte die Chance auf gutes Wetter hochRock genug sein.

Als ich wieder an Augustine gesessen habe, habe ich vor Ostern ein Probestück für das Oberteil gemacht und es fehlten fast zehn Zentimeter. Ich habe schon an mir gezweifelt und habe mich beim Schnitt um entschieden, vor allem wegen der knappen Zeit. Ich habe einfach Angst, wenn ich jetzt erst noch mit dem Oberteil herum experimentiere und es am Ende nicht schaffe, daher werde ich mit einem Truly Victorian Schnitt weitermachen. Die Ärmel werden schon Experiment genug.

KleidDas Kleid hat nun sein Oberteil bekommen und ich mache mir langsam Gedanken, wie ich ein wenig mehr rosa in das Kleid bekomme. Aber erst einmal müssen die Ärmel gezaubert werden.Ärmel

Das Schnittteil für die Ärmel finde ich immer noch gigantisch und zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch die Befürchtung, dass ich ein paar monströse gigantische Ärmel haben werde. Nun ja, als nächstes wurden aber die Stellen markiert, die gerafft werden mussten damit der Ärmel seine Form bekommt. Das war etwas nervig, weil er an mehreren Stellen mit kleineren Abschnitten gerafft wird. Anschließend habe ich alles gerafft und dann entsprechend der Zahlenkombinationen zusammen gebracht. Dann war der Ärmel schon etwas kleiner aber sah immer noch komisch aus. Schließlich wurden die unteren Ärmel zusammengenäht und den Oberstoff auf den Futterärmel gepinnt. Der Futterärmel musste jedoch auch ein wenig gerafft werden um ihn später in die Armlöcher einsetzenÄrmel zu können. Am Ende des Tages war zumindest ein Ärmel so weit fertig, dass ich ihn zur Probe anpinnen konnte. Das Endresultat ist ein nicht mehr ganz so gewaltig wirkender Ärmel.